Zement fast ohne CO2

Robert Kremnitzer • 29. November 2021

Innovation aus Niederlande zerlegt Beton in die Bestandteile 

Wandel braucht Lösungen - Kreislaufwirtschaft am Beispiel Beton


Niederlande ist Weltmeister im Recycling von Bauschutt. Da es wenig Ressourcen gibt, wurde schon vor Jahren eine Vereinbarung der Regierung mit den 50 größten Bauunternehmen zu einem intensiven Recycling geschlossen.


Derzeit werden in den Niederlanden 95% (!) der Baurestmassen wiederverwertet, wenn auch zum größten Teil in einem Downcycling-Prozess zu einem Stoff mit geringerer Qualität als der ursprüngliche. 

Gleichzeitig ist die Zementindustrie für 8% der globalen CO2 Emissionen verantwortlich. Eine klimaneutrale Produktion von Zement ist also einer der Schlüsselfaktoren für einen Klimawandel neben dem Einsatz anderer Baustoffe, wie Holz. 

Bislang besteht Betonrecycling aus der Zerkleinerung der Betonrestmassen in möglichst kleine Teile, wobei die ursprünglichen Bestandteile Sand, Kies, Zement nicht getrennt werden. Daher wird der recycelte Beton nur als Zuschlagsstoff eingesetzt und kann Zement nicht ersetzen.

Erstes echtes Recycling von Beton - Zement wieder gewinnen

Der SMART CRUSHER kann das nun ändern. Aus einem INTERREG Projekt gemeinsam mit dem Unternehmen RUTTEGROEP wurde eine Technologie entwickelt, die Beton tatsächlich in die einzelnen Bestandteile Sand, Kies und vor allem wieder einsetzbaren Zement zerlegen kann. 
Sehen Sie mehr in dem Video:


Das Projekt ist serienreif und steht nun in der Markteinführung durch die Rutte Groep. Die Recyclinganlagen werden auch mobil geplant, so dass direkt auf der Baustelle wieder neuer Zement entstehen kann.


Diese Technologie ist nicht hightech und auch nicht digital, kann aber dennoch gamechanging für eine klimaneutrale Bauwirtschaft mit hohem Impact auf die globale Klimabilanz sein.


Quellen:


https://www.wwf.de/fileadmin/fm -wwf/Publikationen-PDF/WWF_Klimaschutz_in_der_Beton-_und_Zementindustrie_WEB.pdf


https://www.slimbreker.nl/smartcrusher.html


https://www.youtube.com/watch?v=NKjdQyHZaTY














von Robert Kremnitzer 20. März 2022
Das Verständnis über die eigenen CO2 Emissionen wird auch für KMU unternehmerischer Alltag werden und viele Prozesse im Unternehmen werden anders betrachtet, wenn einmal die Auswirkungen auf die Umwelt klar sind. Lernen Sie ihre CO2 Bilanz selbst zu erstellen.
von Robert Kremnitzer 31. Januar 2022
Simon Sinek hat die WARUM Frage in seinem genialen TED Talk aus 2013 und seinen Büchern danach ins Zentrum des Lebens gestellt. Nur wer das WARUM beantworten kann, der wird sich mit dem WIE und WAS leicht tun. Das trifft auf so viele Gelegenheiten im Leben zu. Da bleibt dann aber immer noch das WOFÜR. Welchen Zweck hat meine Arbeit eigentlich? Habt ihr Euch das nicht schon mal gefragt? Seit ihr nicht schon öfter aus dem Passagiersessel ins Cockpit Eures Lebens gekrochen und habt mal den Kurs geprüft? Ehrlich? Nun, viele kennen mittlerweile das Triple Bottom Konzept, bei dem Ökologie, Ökonomie und Soziales als drei gleichwertige Säulen nachhaltiger Wirtschaft dargestellt werden. Dieses Drei Säulen Modell ist wichtig um die Gleichwertigkeit der oft so unvereinbar scheinenden Ebenen darzustellen. Aber es ist ein Reparaturmodell. Wir arbeiten mal so vor uns hin und hinten nach (am bottom) versuchen wir unser Tun zu rechtfertigen.
von Robert Kremnitzer 9. Januar 2022
Unter der Norm 14068 wird derzeit vom Technischen Komitee rund um Christine Geraghty eine international gültige Definition zum Begriff "Klimaneutralität" entwickelt . An sich ein schwieriges Ansinnen, da klimaneutrales Handeln eigentlich alle direkten und auch indirekten Einflüsse meines Handelns berücksichtigen muss. Schmetterlingstheorie. Was die kleinsten unserer Bewegungen über mehrere Stufen verfolgt schließlich dem Klima antun ist schwer bis kaum vorherzusagen. So kann ein klimaneutrales Elektroauto schnell zum CO2 Sünder werden - nicht nur, wenn wir die Produktion bedenken, sondern auch die Effekte veränderter Mobilitätsgewohnheiten, Elektrotankstellen oder neuer Strombedürfnisse. Daher hoffe ich, das technische Komitee lässt die Kirche im Dorf und nimmt bei der Definition auch Rücksicht auf Machbarkeit und den allgemeinen Sprachgebrauch. Worte sind wichtig. Die richtigen Worte können Welten bewegen. Wieder waren Marketing und Presse bei der Klimaneutralität jedoch schneller das Wort über Monate und Jahre so ungenau, kontextlos und auch falsch zu verwenden, dass es schneller im allgemeinen Sprachgebrauch assoziiert wird, als es klar definiert werden konnte. Dasselbe Schicksal hat schon den Begriff "Nachhaltigkeit" getroffen . Jahre - jahrzehntelang gewalkt, gezogen, gedehnt, verdreht, verwässert und (teilweise bewusst) falsch interpretiert ist von der stolzen nachhaltigen Forstwirtschaft ein Alltagswort geblieben, das gerade im Trend ist und jede zweite Verpackung schmückt. Ja, schmückt, denn mehr als Dekoration ist in der Außenwirkung nicht geblieben, während sich ein paar verzweifelte Randgruppen und Gutmenschen an den begrifflichen Inhalt klammern. Kein Wunder, dass diese Diskussion voll von Missverständnissen ist. Es wird die Transition zu einer klimaneutralen Welt verzögern, wenn die grundlegenden Begriffe so oft falsch und missbräuchlich verwendet werden. Die Bilder hinter den Begriffen sind stärker als die Wirkungen der Worte. SO ist es nicht verwunderlich, dass sich das Marketing gerne bedient und für starke Aussagen Produkte schnell "klimaneutral" macht und Unternehmen gern "nachhaltig". Es wundert auch nicht, da Politik und Presse die starken Worte gerne für das Scheinwerferlicht verwenden. Inflationär. Über Gebühr. Zum Abwinken. Bis sie schließlich verbraucht sind, diese so wichtigen Eckpfeiler, an denen all das Wissen ruht, in dem die Wissenschaft über Jahrzehnte schon der Realität voraus ist. Schade. Solche Worte wachsen nicht auf Bäumen. Wie sollen wir es nennen, wenn wir unsere Zukunft ökologisch und sozial enkeltauglich machen wollen? Spät kommt da die ISO Norm, die offizielle Definition für einen Begriff, der gerade im politischen und wirtschaftlichen Strohfeuer verheizt wird, die Klimaneutralität.
von Robert Kremnitzer 20. Dezember 2021
Endlich ein BWL Buch, das die Bedeutung der Nachhaltigkeit richtig einschätzt , nicht als Wahlfach oder dritte Säule um den Kapitalismus zu retten, sondern als Fundament zukunftsfähiger Unternehmensführung. Ein tolles Buch hat Robert Gabriel mit vielen Co-Autoren hier herausgegeben (utb Verlag, 2. Auflage 2021). Aber keine Angst vor dem Mythos, dass unternehmerisches Handeln mit Rücksicht auf Umwelt und Menschen keine Gewinnmaximierung mehr zulässt. Es ist, wie immer im Leben, nicht schwarz oder weiß. Tausende Beispiele weltweit zeigen schon, dass beides gemeinsam möglich ist, wenn auch, zugegeben, nicht immer. Im Buch zeigen Gabriel und seine vielen Co Autoren auch grafisch den Zusammenhang zwischen wirtschaftlichem Erfolg und nachhaltiger Unternehmensführung.
von Robert Kremnitzer 6. Dezember 2021
Zu Beginn nannten wir es Umweltschutz. Ein Mantelbegriff für alles, was uns in der Natur umgibt und von dem doch Manche seit dem Club of Rome wissen, dass es doch nicht unendlich verfügbar ist - auch, wenn sogar heute noch im Ökonomie Unterricht Luft, Wasser und manchmal sogar Erde als Beispiele für freie Güter herhalten müssen: im Überfluss verfügbar und daher kostenlos. Blödsinn.
von Robert Kremnitzer 23. Oktober 2021
Die Ära des Kapitalismus, noch dazu des neoliberalen neigt sich dem Ende zu. Mehr Gewinn führt automatisch zu mehr Wohlstand und zerstört in vielen Fällen dazu noch unsere Lebensgrundlage Erde. Aber was kommt danach und wann ist es Zeit für die Transition? Die individuelle Schwelle des Wohlstandseinkommens ist aus vielen Studien bekannt und liegt bei ca. 70 - 90 Tausend USD. Warum können wir das nicht auf Nationen, Regionen, Kontinente hochrechnen? Wir können. In dem Artikel steht, was rauskommt - die Schwelle des Glücks.
von Robert Kremnitzer 21. Oktober 2021
Die Beziehungen zu Stakeholdern müssen mit dem Nachhaltigkeitsthema neu überdacht werden. Hier steht, wie das gehen könnte.
von Robert Kremnitzer 6. Oktober 2021
Die unternehmerische Motivation verändert sich im Laufe der Existenz des Unternehmens. Angelehnt an die Maslowsche Pyramide entwickle ich eine Motivationspyramide für Unternehmer und Unternehmen. An der Spitze steht nicht die Selbstverwirklichung (die steht bei Unternehmen eigentlich am Anfang) sondern das Gemeinwohl.
Share by: