Null Toleranz bei Treibhausgasen

Wie sie selber ihren CO2  Fußabdruck bestimmen können. 

Ein CO2-Fußabdruck ist de facto jetzt schon für fast jedes Unternehmen verpflichtend.

Was selten berichtet wird ist die Tatsache, dass sich CO2 in der Atmosphäre de facto nicht auflöst. Jährlich blasen wir ca. 17 Gigatonnen mehr in die Atmosphäre als alle natürlichen und auch künstlichen Bindungstechnologien wieder einfangen können. Das Fass wird also immer voller und es gibt keinen Abfluss.

Das Restbudget bis zu dem "point of no return" wird immer kleiner und wird vom IPCC regelmäßig neu berechnet. 2020 waren es noch 550 Gigatonnen um vielleicht (zu 86%) doch noch unter dem 1,5 Grad Ziel zu bleiben.


Die Rechnung ist daher einfach: mit 2056 müssen wir auf Netto Null Emissionen sein! Also so wenige Treibhausgase produzieren, dass wir diese mit all unseren Möglichkeiten wieder einfangen und binden können. Null Netto Emissionen - Null Toleranz!


CO2 wird daher die neue Währung des 21. Jahrhunderts (siehe mein Buch dazu). Zunächst für Staaten und Unternehmen und (wenn wir es nicht vermeiden können) schließlich auch für Menschen.


So, wie ein Unternehmen eine Finanzbilanz jährlich erstellt, ist auch ein CO2-Fußabdruck de facto mit dem Durchgreifen der CSRD und CSDDD ("Lieferkettenrichtlinie") auch für alle kleinen Unternehmen verpflichtend. Sie werden spätestens bei den nächsten Jahresgesprächen mit ihrem Kunden, den nächsten Bankgesprächen oder bei Ausschreibungen danach gefragt werden. Besser sie haben eine Antwort darauf.



5 Schritte um die erste CO2-Bilanz selbst zu erstellen:

  • 1. GHG Protocol ist der Standard

    Das GHG Protocol ist der weltweite Standard für die Berechnung von CO2 Fussabdrücken. Die Organisation veröffentlicht alle allgemeinen und Branchenstandards unter www.ghgprotocol.org


    Lesen Sie sich ein oder lassen Sie eine/n MitarbeiterIn von mir in 2 Tagen einschulen. 

  • 2. Den Lebenszyklus kennenlernen

    Jedes Unternehmen trägt nicht nur die Verantwortung für alle Emissionen, die im eigenen Einflußbereich entstehen (Scope 1 und 2), sondern auch für alle Emissionen, die es entlang der Lieferkette vorgelagert oder der Verwertungskette nachgelagert nicht gäbe, wenn es die Produkte des Unternehmens nicht gäbe. (Scope 3)


    Daher ist es wesentlich den ganzen Lebenszyklus des eigenen Produktes von den Rohstoffen über Verarbeitungsschritte und Transporte bis zum eigenen Eingangslager zu kennen und auch die Prozesse, die nach dem Expedit folgen - über Verarbeitung, Ge/Verbrauch und Entsorgung. 


    Das wird in der Praxis vereinfacht, da viele Materialien und Stoffe in wissenschaftlichen Datenbanken schon inklusive aller bis dahin anfallenden Treibhausgasemissionen fertig umgerechnet zur Verfügung stehen. 



  • 3. Daten sammeln

    Wenn der Lebenszyklus verstanden ist und die eigenen Prozesse klar sind, dann werden alle notwendigen Daten gesammelt, die die Aktivitäten entlang der Wertschöpfung quantifizieren. Kilometer Fahrleistung, kWh eingekaufter Strom, Tonnen eingekaufter Stahl oder m2 beheiztes Lager.


    Dazu auch die Aktivitäten in der Weiterverarbeitung und dem Ver/Gebrauch der Produkte bis zur Entsorgung. Von Transportkilometern, kWh Stromverbrauch bis zu Deponierung oder Müllverbrennung. Hinweis. Materialien, die im Kreis geführt werden,bringen hier deutliche Einsparungen in der CO2 Bilanz


    Übrigens dürfen die positiven Leistungen, wie eine eigene PV Anlage oder auch Kompensationen nicht gegenverrechnet werden. Sie reduzieren nicht den CO2 Fußabdruck. 

  • 4. Umrechnen mit Datenbanken

    Wenn einmal alle Aktivitätsdaten gesammelt sind, werden sie über wissenschaftlich fundierte Datenbanken, wie ecoinvent oder ProBas in Co2 Äquivalente umgerechnet. 


    Das wird in der Praxis jedoch vereinfacht, da die meisten Umrechnungsdatenbanken die einzelnen Wertschöpfungsschritte schon inklusive der bis dahin angefallenen Emissionen angegeben sind. 

  • 5. Den Fußabdruck fertigstellen

    Um die Berechnung des CO2-Fussabdruckes genau zu dokumentieren, jährliche Vergleiche zu ziehen und ein Klimamanagement zu entwickeln, gibt es viele Softwareangebote auf dem Markt.


    Die meisten davon sind Berichtstools, die verschiedene Auswertungen und Kennzahlen zulassen. Nur einige davon sind auch wirklich für die Erstellung und Dokumentation von Co2 Fussabdrücken geeignet, wie etwa das kostenlose ecocockpit.de oder das kostenpflichtige KlimAktiv Tool

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