Kaum ein Bild symbolisiert die alte Wirtschaft besser, als der Öltanker, der träge den Lebenssaft unserer Wirtschaft über den Globus karrt. Er hat sich in gefährliches Gewässer verfahren und ist dem Untergang nahe. Die bisherigen Fixsterne taugen nicht mehr für die Navigation. Die Karten haben sich geändert. Die Ziele auch. Die rettende Insel ist nun weit vom Kurs.
Eilig wird ein Navigator gesucht, der neuen Weg kennt und den Kurs zeigen kann. Der träge Tanker ist schwer zu drehen, umso früher und schneller sollte der Steuermann eingreifen. Aber wohin soll die Reise gehen?
Eines ist klar: Wer den richtigen Weg schneller findet, hat bessere Chancen auf die lohnenden Schätze der Insel.
Die Transformation beginnt mit der Erkenntnis, dass eine Veränderung notwendig ist, um den eigenen Enkelkindern ein bestmögliches Leben auch im Jahr 2050 und danach zu schaffen.
Veränderung passiert nicht ohne eine Grundsatzentscheidung von EigentümerInnen und Management, Nachhaltigkeit nicht als Bürde sondern als Chance zu sehen.
3 Optionen, wie Sie dieser Herausforderung begegnen können:
Passiv - Sie entscheiden sich, das Nötigste zu tun, Berichtspflichten zu erfüllen und Rahmenbedingungen einzuhalten und sich ansonsten möglichst wenig durch Nachhaltigkeit "stören" zu lassen.
Reaktiv - Sie warten auf Anforderungen von KundInnen, Ausschreibungen, Banken oder anderen Stakeholdern und verändern dann Prozesse und Produkte dort, wo nötig.
Proaktiv - Sie erkennen die Möglichkeiten als First Mover, beschäftigen sich intensiv mit den Details der kommenden Dekarbonisierung, Ressourcenschonung und sozialen Veränderung und finden ihre Marktchancen, eventuell sogar völlig neue Märkte (Blue Oceans).
1,2 oder 3 - was klingt nach langfristigem Erfolg für ihr Unternehmen?
In einer Zeit mit multiplen Zielen werden Banken, KundInnen, EigentümerInnen oder der Staat Unternehmen nicht mehr nur nach Finanzkennzahlen messen, sondern eine ganze Landkarte an Anforderungen ausbreiten.
E-Autos für den Aussendienst, andere Materialien für die Produktion, ein neues Produktdesign oder mehr Aktionen für die Community? Wo sollen Sie starten und was ist für ihr Unternehmen wichtig?
Jedes Unternehmen hat andere ökologische und soziale Themen, die wesentlich sind.
Die CSRD Richtlinie wird bis 2028 direkt oder indirekt als Standard für alle Unternehmen in Europa etabliert, um sich dem Thema Nachhaltigkeit strukturiert zu nähern.
Der erste Schritt dabei ist eine Wesentlichkeitsanalyse (Double Materiality), die zeigt, welche Themen im eigenen Unternehmen einen hohen Impact auf Mensch und Planeten haben und gleichzeitig auch welche Themen das Unternehmen stärker finanziell betreffen werden.
In der Regel ist es für alle Unternehmen spannend, diese Themen zu betrachten, die im üblichen marktgetriebenen Alltag untergehen.
Es ist Terra Inkognita, in die wir uns mit einer zunehmend dekarbonisierten und ressourcenminimalen Welt bewegen.
Neue ökologische und soziale Ziele neben die finanziellen zu stellen, wird uneindeutiger und teilweise auch widersprüchlicher werden.
Umso wichtiger sind hier starke Lampen, die den Weg ausleuchten und mutige KapitänInnen, die die Ziele erkennen, sowie und ein Controlling, das den Weg dorthin steuern kann.
Auf dieser Road Map braucht es vielleicht Anpassungen beim Geschäftsmodell, bei der Kultur oder den Produkten.
Innovation und Entrepreneurship sind heute gefragt, wie selten zuvor.
Nicht alle Veränderungen sind schwierig. Manches wurde einfach bisher nicht bedacht oder anders eingeschätzt und lässt sich leicht korrigieren. Easy points.
Andere Ziele werden jedoch fern erscheinen, unrealistisch oder unerreichbar. Ergebnisoffene, kreative und disruptive Diskussionen öffnen dabei oft unbekannte Türen.
Um Veränderung zu schaffen, ist es notwendig, dass ein Unternehmen seine "Untiefen" und Stolpersteine kennt. Gefahren für den Erfolg, die oft unter der Oberfläche lauern.
Wie für den Verkauf oder die Produktion brauchen Sie auch für Nachhaltigkeitsthemen ein Berichtswesen.
Ob es nun Excel Listen oder spezialisierte Softwareangebote sind, wichtig ist, wo die Daten zu finden sind und wie sie möglichst automatisiert gemessen und berichtet werden können. Hier trifft die Digitalisierung die Nachhaltigkeit mit breiten Förderangeboten auf beiden Seiten
Wichtig ist es, kein Bürokratiemonster zu wecken, sondern bestmöglich mit den vorhandenen Prozessen auszukommen. Bestehende Ratingplattformen, wie Ecovadis oder CDP können hier hilfreich sein um alle Daten zur Nachhaltigkeit zentral zu sammeln.
Aus dem Unterschied zwischen Plan und Realität lernen wir. Je ehrlicher wir planen und je besser wir die Realität erfassen und schneller und öfter wir uns messen, umso schneller und erfolgreicher geht die Veränderung.
Sie brauchen ein paar wenige Kennzahlen, die ihre Ziele ausdrücken und von allen MitarbeiterInnen bei der täglichen Arbeit verstanden werden.
Diese Kennzahlen sind branchen- oder unternehmensspezifisch, wie zB. Emissionen pro MitarbeiterIn, Supply Chain Abfall, Ladedichte oder nicht erneuerbarer Energieverbrauch.
Die Kunst der erfolgreichen Veränderung liegt nicht im Plan oder den Kennzahlen, sondern in den Menschen, die sie umsetzen sollen.
Begeisterung, zumindest aber Verständnis für das Umstossen oft lang eingeschworender Rituale erfordert ein Ziel, das besser auch gemeinsam mit den MitarbeiterInnen entwickelt wird.
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